28.08.2014

Spotify und Co.: Musikbranche steht kurz vor der nächsten Revolution

Spotify und Co.: Musikbranche steht kurz vor der nächsten Revolution

Anlässlich der IFA
2014 prognostiziert eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V.:
Streamingdienste werden digitale Downloads in den nächsten Jahren vom Markt
drängen

Köln, 28. August 2014 – Noch vor
wenigen Jahren haben sie die CD abgelöst, jetzt droht ihnen selbst ein
Nischendasein: Digitale Musikdownloads werden in den nächsten Jahren von
Streamingangeboten verdrängt – zu dieser Einschätzung gelangt eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V.
im Rahmen der IFA 2014. Laut Michael Westphal, Leiter der eco Kompetenzgruppe Streaming Media, steht
der Musikbranche damit die nächste große Revolution bevor. „Die Einstellung des
Telekom-Dienstes Musicload im Frühjahr 2014 ist Zeichen eines eindeutigen
Trends: Angesichts eines immer attraktiver und preisgünstiger werdenden
Streamingangebots verlieren immer mehr Menschen das Interesse an MP3-Downloads.“

Amazon und iTunes drohen den
Anschluss zu verpassen

Nicht nur Musicload ist von diesem Wandel betroffen: Aus Sicht von
Westphal müssen sich auch Amazon und iTunes – die in Deutschland verbleibenden
Marktführer – zeitnah ein konkurrenzfähiges Streaming-Standbein aufbauen, um
auf dem umkämpften Musikmarkt relevant zu bleiben. Ob der in den USA bereits
gestartete Dienst Amazon Prime Music oder der geplante Apple Streaming Dienst
Beats Music sich gegen bestehende Größen wie Spotify, Simfy oder Deezer
durchsetzen werden, bleibt es laut dem eco-Experten jedoch abzuwarten. Beide
Anbieter verfügen zwar von Haus aus über eine enorme Nutzerbasis, müssen sich
jedoch auf einem etablierten Markt behaupten. „Neben einem mobilen Angebot und
überschaubaren monatlichen Kosten ist vor allem ein umfangreicher Musikkatalog
ein entscheidender Faktor. Das Fehlen großer Musiklabels – wie etwa Universal
bei Amazon Prime Music – könnte daher zu einem entscheidenden Hindernis
werden“, so Westphal.

Zukunft der Musikbranche
liegt im Streaming

Den Grund für den rasanten Wandel des Musikmarktes sieht Westphal in der
immer verfügbaren und Millionen Songs umfassenden Auswahl sowie den beliebten
Flatrate Angeboten von Spotify und Co. 
Kostenlose Probeangebote bilden bei den meisten Diensten zudem eine
attraktive Möglichkeit, Nutzer an kostenpflichtige Premiumdienste zu binden.
Anders als bei gekauften MP3-Liedern und –Alben verfällt der Zugriff auf
sämtliche Titel jedoch mit dem Ende des Abos – ein Nachteil, der vor allem für
die meist jungen Nutzer allerdings keine Rolle spielt. Westphal ist überzeugt:
„Aus unserer Sicht gibt es keine Zweifel: Streaming ist die Zukunft der
digitalen Musik und wird die gesamte Musikbranche in den nächsten Jahren von
Grund auf verändern. Wer sich jetzt nicht darauf einstellt, bleibt auf der
Strecke.“

eco
(www.eco.de)
ist mit mehr
als 750 Mitgliedsunternehmen der größte Verband der Internetwirtschaft in
Europa. Seit 1995 gestaltet der
eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets
in Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt
Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber der
Politik und in internationalen Gremien. In den eco Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger der
Internetwirtschaft vertreten
und treiben aktuelle und zukünftige
Internetthemen
voran.